Dem Land, dem meine Liebe gehört, dem will ich all' meine Lieder singen, dem will ich mein Beten und Schaffen bringen, dem Land, dem meine Liebe gehört.
Dem Land, dem meine Seele gehört, dem will ich zutiefst die Treue geloben. Schenk' deinen Segen, Schöpfer dort droben, dem Land, dem meine Seele gehört.
Dem Land, dem mein ganzes Herz gehört, dem liebsten Land auf der weiten Erde - Gott, meine Sprache zum Liede ihm werde, dem Land, dem mein ganzes Herz gehört.
Dem Land, dem meine Liebe gehört, Herr, mögest gnädig die Schritte mir lenken, mein letztes Lied einst, mein Leben ihm schenken, dem Land, dem meine Liebe gehört.
Ursel Peter wurde am 8. August 1923 im nordmährischen Weigelsdorf geboren. Ihr Vater war Molkereifachmann, die Mutter entstammte einem Geschlecht von Ackerbürgern und Keramikern aus der Ackermark. 1928 übersiedelte die Familie aus dem Sudetenland nach Oberösterreich, wo der Vater in Frankenmarkt wirkte. In Salzburg besucht Ursel die Lehrerbildungsanstalt, in Innsbruck die Hochschule für Leibesübungen. Als junge Lehrerinunterrichtete sie dann in Frankenmarkt. 1945 wurde Ursel Peter aus dem Schuldienst gejagt, auch der Vater wurde aus seiner Stellung zwangsweise entlassen. Um die daraus folgende Not zu überwinden, ging Ursel Peter vier Jahre lang in eine Schuhfabrik arbeiten. Nach dem sie alle Prüfungen zum 2. Mal abgelegt hatte, kam Ursel 1949 wieder in die Schule um als Lehrerin weiterzuarbeiten und seit 1951 arbeitete sie dann als Fachlehrerin in Frankenmarkt.
Am 31. Jänner 1970 starb Ursel Peter nach langer, schwerer Krankheit im Alter von erst 46 Jahren.
Ihr ganzes Leben war voll stiller, steter Pflichterfüllung. Für sie selbst blieb nie viel Zeit. Ihre Eltern, ihre Schüler und ihre handvoll Freunde, ihre mutigen und oft von leiser Wehmut erfüllten Gedichte waren ihre Welt.
Ihre ersten Gedichte schrieb Ursel Peter schon mit sieben Jahren. In ihren Kindergedichten wimmelt es von kleinen Tierlein, Blümlein und Blumenelfen. Schon mit 15 Jahren widmete sie sich dem politischen Thema. Nach dem Krieg nahm sie Kontakt mit Franz Karl Ginzkey auf, der von ihren Gedichten begeistert war. Er rühmt ihr "starkes Empfinden, die klare Anschaulichkeit und die feine bewegte Freude am Melodischen".
Schon vorher hatte die Dichter- und Malerin Maria Grengg ihre Kinder- und Jugendgedichte äußerst positiv beurteilt. Aus dem oberösterreichischen Landesmuseum sprach ihr Arthur Fischer-Colbrin Mut zu.